Im ruruHaus
I: Was haben Sie denn schon gesehen, was ist hängengeblieben, was sind Eindrücke, die Sie bis jetzt mitgenommen haben?
M: Alles was in Bettenhausen war, haben wir gestern gemacht.
W: St. Kunigunde, die Kirche, dann das Hallenbad. In der documenta-Halle. Da waren wir gestern.
I: Was waren Ihre Eindrücke, wie war’s?
W: Was ich als starke Qualität empfinde, ist, dass hier etwas vermittelt wird, was ich sonst nur von außereuropäischen Reisen kenne. Ich komme mit meinem europäisch geprägten Blick, reise irgendwo hin und sehe: Ah, hier ist ganz anders, hier funktionieren meine Kulturtechniken nicht. Das habe ich jetzt hier als große Qualität für mich entdeckt. Ich bin in einer deutschen Stadt und bekomme Eindrücke, wie auf anderen Kontinenten gelebt wird, oder wie die Kulturtechniken da sind. Das finde ich toll, dieses Reisen ohne zu reisen, auf eine Art.
M: Auf jeden Fall auch. Ich fand es überraschend anders als die andere documenta, auf eine sehr positive Art und Weise. Der Fokus weg von europäischer, westlicher Kunst, das finde ich sehr gut. Auch sehr viel schon gelernt. Über die Geschichten, die hinter den Künstlern, wo die herkommen, stecken. Sehr interessant, aufschlussreich, spannend.
I: Wenn Sie sagen, diese documenta ist positiv anders als die anderen: Was ist Ihr Gesamtbild von der documenta? Wofür steht die documenta insgesamt?
W: Also ich persönlich finde solche Großveranstaltungen immer fürchterlich anstrengend. Zu viele Eindrücke, viel zu viel. Das erfordert ja auch ein Sich-Einlassen, Fokussieren. In einer Situation, die sowieso schon überladen ist. Eigentlich wollte ich gar nicht herkommen. Weil ich dachte: Das ist mir glaube ich zu anstrengend. Dann wurde aber in meinem Freundeskreis doch so viel drüber gesprochen, dass ich dachte: Jetzt fahr mal hin. Und ich finde es ganz angenehm bisher. Eine ganz gute Gruppe, es ergänzt sich so ganz gut.
M: Ich weiß nicht, ob ich schon so ein Resümee fassen kann, wo wir heute erst auf der Hälfte sind.
W: Ich bin sehr begeistert von dem – ich bin Grafikdesignerin – ich mag sehr die Corporate Identity. Die Website fand ich sehr gelungen, das kann ich schon sagen.
I: Was ist Ihre Lieblingskultur- und Freizeitaktivität?
M: Sport machen, glaube ich. Fußball.
W: Naja, Lesen. Sport machen.