An der Orangerie
I: Was haben Sie gesehen, was ist hängengeblieben, was waren Ihre Eindrücke?
W: Also, wir waren in der Willkommenshalle, dort haben mich zwei, nein drei kleine Zeichnungen, einfach so auf Papier, so Großstadtdschungel, das hat mich erinnert, weil ich nämlich gerade vorher in Bangkok war. Dann waren wir im Fridericianum, da hätte ich gerne mehr Zeit gehabt, das war sehr beeindruckend, vor allen Dingen fand ich diese Wandteppiche toll, mit den vielen Elementen, im ersten Stock. Aber auch die große Halle, mit den Sachen zum Beispiel über die Kolonialgeschichte, die Werbung, diesen Sarotti-Mohr oder so was. Als ich im Kindergarten war, hatten wir tatsächlich noch so ein Pixie-Buch „Zehn kleine Negerlein“, also über den Rassismus. Dann sind wir runtergelaufen, da fing die Musik an zu spielen, das war sehr schön. Besonders beeindruckend war dann das über die Bekleidung, über das Textil … die Geräusche, die man so weit schallen hörte, diesen Marktplatz schätze ich mal, in diesen Ländern, wo die Kleider dann … So viel haben wir noch nicht gesehen, das sind die wesentlichen Elemente. Wir sind zwei Tage hier, das ist der erste Tag.
I: Und was ist Ihr Gesamteindruck von der documenta?
W: Also – ich habe sehr viel Schlechtes gehört: dass es nicht alles bespielt ist, dass es nicht viel zu sehen gibt. Aber bisher habe ich schon was entdeckt, was mir gefallen hat. Auch viele junge Leute mit Schulklassen und mit Lehrern. Bisher hat es mir eigentlich gut gefallen.
[Ergänzt bei späterer Frage]
Das erste Mal war ich auf der documenta mit 35, vor zwanzig Jahren, das zweite Mal vor zehn Jahren, jetzt also das dritte Mal. Also alle zehn Jahre schaffe ich das. Vielleicht wird sich das ja noch verbessern.
I: Was ist Ihre Lieblingsfreizeit- oder Kulturaktivität?
Ich interessiere mich schon auch für Kunst, gehe sehr gerne ins Museum, auch gerne moderne Kunst, reise viel, lese unheimlich gerne, male selber, ich singe im Chor, so was.